Willkommen in Las Vegas

Foto: Gabi mit Gewinn im Ballys, Las Vegas - The Strip, NV
Ein schöner Urlaub geht langsam zu Ende. Das Crystal Inn in Saint George ist wirklich sehr zu empfehlen und das Frühstück bestätigte diese Annahme vollends: Bratkartoffeln, Rührei, Cevapcici, Waffeln, Joghurt, Toast, Marmelade, Bagels (auch die so interessanten Blueberry-Bagels), Saft und Kaffee - wir langen kräftig zu.
Dann packen wir in Ruhe unsere 7 Sachen und machen den Wagen ein letztes Mal startklar. Der sieht inzwischen ziemlich mitgenommen aus - die gut 3 Wochen haben ihre Spuren innen und außen hinterlassen. Der rote Staub scheint überall zu sein. Um die Ecke gibt es eine professionelle Wagenwäsche. Für 12,99 $ kümmern sich dann gleich 4 gute Geister um die Innen- und Außenreinigung - das erscheint uns aber dann doch zu übertrieben.
Wir tanken gerade noch so viel, dass wir sicher nach Las Vegas kommen und noch etwas Reserve für den Notfall haben. Wir können den Wagen mit leerem Tank zurückgeben, die 1. Tankfüllung war inklusive. Über die I-15 sind es nur knapp 2 Stunden bis Las Vegas, das ist ein Klacks, denn die Interstate ist breit und es ist meist Tempo 75 erlaubt.
Da wir noch recht früh dran sind, steuern wir zunächst das "Premium Outlet Las Vegas South" an. Ein Outlet-Center haben wir noch nie besucht, da das aber immer wärmstens empfohlen wird und es nun gut ins Programm passt, machen wir das mal. Es handelt sich hierbei um ein riesiges Einkaufscenter mit hunderten von Läden unter einem Dach. Dazu gibt es vielfach saftige Rabatte. Wir schlendern gelassen durch die Hallen und finden das insgesamt sehr angenehm. Hier ist keine Hektik, man kann sich ruhig umsehen und wir geben noch ein paar Dollars aus. Außerdem lassen wir uns bei Bose mal ein paar Soundsysteme für Fernseher vorstellen. Heute haben wir auch mal Zeit für solche Sachen.
Naja - ein Ding muss ich zähneknirschend nun doch noch erzählen: bei "Jockey" gibt es Damenunterwäsche im Angebot: 4 bunte Höschen für 25$, Gabi greift zu. Beim Bezahlen weist uns die Kassiererin freundlich darauf hin, dass wir rd. 22$ gegenüber dem regulären Preis gespart haben - mit Tax liegt der Kaufpreis bei knapp 28$. Soweit - so gut. Nun kommt es: Sie schaut uns an, entschuldigt sich freundlich und sagt: "Ich muss Sie das fragen: Ist einer von Ihnen evtl. schon 50 Jahre alt?" Ich wundere mich, lache aber und weise darauf hin, dass ich im November 50 werde. Darauf meint sie, dass ich damit ja eigentlich schon 50 bin, oder? Jaja, ok, aber was hat das mit dem Einkauf zu tun? "Dann kann ich Ihnen noch den Senioren-Rabatt abziehen!!" Die Kreditkarte wird also insgesamt nur mit 24$ belastet, Gabi hat ihre Hosen und ich den ersten Seniorenrabatt meines Lebens hinter mir - für Damenunterhosen. Ich weine leise in mich hinein, das schmerzt nun doch …
Pünktlich um 15 Uhr sind wir zum Check-in am "Tuscany Suites & Casino" angekommen. Das hatte uns Bärbel vor Jahren schon empfohlen. Es liegt direkt um die Ecke zum "Super 8", wo wir letztes Jahr waren und ist ein wirklich tolles Hotel. Unser Zimmer ist riesig mit 2 Queensbetten, großem Wohnzimmer, Küche und großem Bad mit Dusche und Badewanne. Das Hotel ist kein Wolkenkratzer. Es besteht aus vielen Einzelhäusern, die sich um die zentralen Anlagen wir Lobby, Restaurants, Casino, Pool etc. gruppieren. Einziger Mangel in meinen Augen: WIFI ist im öffentlichen Bereich frei, auf dem Zimmer muss es dazugebucht werden und zwar füCaesarsr 13,99$ am Tag pro Gerät. Das empfinde ich mehr als unverschämt. In den letzten 3 Wochen hatten wir WIFI in allen Motels "for free" - das ist hier eine Selbstverständlichkeit inzwischen. Einzig in 2 oder 3 Motel 6 habe ich mal 2,99$ dafür bezahlt - das ist ok. Nunja - dann nutzen wir eben das öffentliche Netz in der Lobby.
Das Auto leeren wir komplett, denn spätestens morgen muss alles in den Koffern verstaut werden, was sich im Laufe der Zeit so angesammelt hat. Da macht sich das große Zimmer besonders gut.
Wir brechen aber erst mal auf, um dem Las Vegas Boulevard, dem uns nun schon wohlgekannten "Strip" einen ersten Besuch abzustatten. Der ist rd. 1.000 m vom Hotel entfernt und damit „close by“. Wir erreichen den Strip wie im vergangenen Jahr wieder neben dem "Ballys" - gegenüber ist der "Caesars Palace" und auf der Ecke das "Flamingo". Unser Entschluss: für den Anfang wollen wir außen am Caesars-Palace vorbeigehen und dann mal das Mirage anschauen. Hinterher soll das Venetian noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden - das dürfte fürs Erste reichen. Gesagt - getan.
Am Ende des Caesars Palace warten aber die "Forum-Shops" dieses gigantischen Hotelkomplexes. Die kennen wir auch noch nicht. Mal eben reinschauen? Uns ist klar, was das bedeutet: "mal eben" gibt es hier nicht. Wir möchten das aber gerne auch noch sehen und so betreten wir die Eingangshalle, die natürlich wieder protzig und palastähnlich daherkommt. Gebogene Rolltreppen winden sich über einem Brunnen in die oberen Stockwerke hinauf. Auch hier: hunderte Geschäfte und Restaurants. Wir genießen die Atmosphäre und wandern durch die von einem künstlichen Himmel überspannten Gänge. Hin und wieder lockert ein "Marktplatz" das Ganze auf - natürlich mit römischen Götterbrunnen.
Hier wie auch später in anderen Shoppingareas der Casinos gibt es große Geschäfte mit fertig gerahmten "Andenken" an große Momente der Musik-, Film-, und Staatsgeschichte: Gitarren, Filmplakate, Sportgeräte etc. - jeweils mit Fotos und Autogrammkarten der Akteure - sehr sehenswert und teuer! Unglaublich, was da alles angeboten wird: Schallplatten der Beatles mit Autogrammen, Pralinenschachteln von Forrest Gump, Pistolen und Dollarsäcke aus "Für ein paar Dollar mehr", Pucks, Bälle u.a., Nerz von Marylin, Krieg der Sterne, Zurück in die Zukunft - alles da …
Und einen Apple-Store gibt es hier auch - einer mehr in meiner Sammlung. Wir schauen uns natürlich um - die neuen und bunten iPhone5c liegen sehr gut in der Hand, meint Gabi. Ich erkundige mich mal, woran es liegen kann, dass mein MacBook manchmal etwas "hängt" bzw. langsam erscheint. Vielleicht daran, dass es auf der Sicherung meines allerersten Macbook aus dem Jahre 2007 aufgebaut ist? Empfehlung des Hauses: einfach morgen nochmal reinschauen mit dem Gerät, dann machen wir mal ein paar Tests … Der Support ist hier noch viel besser als in Deutschland. Hier gibt es extra Theken, an denen Techniker Soforthilfe leisten, Erstinstallationen von Programmen vorgenommen werden oder die Geräte dem Kunden nach dem Kauf ausführlich erläutert und gemeinsam eingerichtet werden. Finde ich ganz prima!
Das Mirage ist ein Casino wie viele andere. Hier finden abends u.a. die "Beatles-Love"-Shows mit dem Cirque de Soleil statt. Deswegen gibt es hier auch eine "Beatles-Revolution-Bar". Die weißen Löwen und die Delfine im "Garden of Secrets" gucken wir uns nicht mehr an - der Einlass ist auch schon geschlossen (19$ p.P.). Außen am Venetian fahren die Gondeln - im 2. Stock derzeit leider nicht, dort werden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Dennoch lohnt auch das Venetian immer einen Besuch. Besonders angetan hat es uns damals schon die Ausstellung von Peter Lik (Tipp: mal auf den Link klicken!), einem der Top-Landschaftsfotografen. Er stellt hier großformatig aus und verkauft die Bilder in allen Größen. Das Besondere neben der ausgezeichneten fotografischen Arbeit: Die Fotos sind auf speziellem Papier ausbelichtet. Dort sind Kristalle eingearbeitet, die die Bilder zum Leuchten bringen. Das muss man mal gesehen haben! Wir lassen uns hier viel Zeit und ein freundlicher Herr demonstriert uns den "Kristalleffekt", indem er das Licht dämmt - unbelievable! Das wäre was fürs Wohnzimmer. Nunja: eines der (sehr großen) Exponate hier liegt bei 11.000$ (ich glaube aber, dass die Rahmung dann dabei ist). Vielleicht gewinnen wir ja genug im Casino …
Im Ballys setzt sich Gabi dann auch mal an eine der überdimensionierten Slotmachines und gewinn mit 5$ Einsatz 25$. Die lässt sie sich natürlich bei einer der Kassiererinnen auszahlen. Ginge auch am Automaten, aber so kann man es besser genießen.
Um 20 Uhr waren wir wieder im Hotel, nachdem wir an der Tanke nebenan noch eine Flasche Sekt und Nachos gekauft haben. Wir hocken uns ins Wohnzimmer und verputzen das erst mal, stilecht amerikanisch vor laufendem Fernseher. Im Caesars-Palace hatten wir schon eine kleine Pizza, das passt.
Dann gehen wir noch in die Lobby hinüber, denn dort spielt eine Live-Band und die ist richtig gut. Außerdem wird getanzt, dass die Sohlen qualmen. Damit wir uns richtig verstehen: wir "lassen" tanzen und schauen zu. Mit Bier und Wein hocken wir wie Stattler & Waldorf an einer Theke mit Blick auf die ausgelassen, aber perfekt tanzenden Gäste. Da haben die Amerikaner uns echt was voraus: Quickstepp, Cha-Cha-Cha oder die anderen Sachen mit den tollsten Dreh- und Biegeeinlagen haben wir nicht drauf. Mutter kommt gerade über Skype aufs iPhone - reden geht nicht, dafür ist es zu laut. Also schalte ich die Rückkamera ein und lasse sie teilhaben an der Sause. Später gehe ich raus in den Garten, da können wir auch noch kurz reden.
So geht zum ersten Mal unser Ankunftstag in Vegas mit sehr gutem Gefühl und völlig entspannt zu Ende. Morgen gehen wir bestimmt noch 2 Mal zum Strip und dann heißt es Abschied nehmen.
Auch dieser Tagesbericht ist nun fertig - ich habe ihn am nächsten Morgen nach dem Aufwachen geschrieben. Gleich gehen wir erst mal frühstücken und dann lade ich den Bericht in der Lobby hoch.
Tagesetappe: 224 km
Übernachtung: Tuscany Suites & Casino, Las Vegas, NV